An dieser Stelle möchten wir in eine Person erinnern, die viele aus dem Verein nachhaltig beeinflusst und geformt hat. Meister Li Lee hat in Marburg an der Lahn den Verein Schwarzer Adler Gelber Drache e.V. (SAGD e.V.) gegründet und über viele Jahre über 200 Schülerinnen und Schüler in Traditionell Chinesische Kampfkünste (TCK) ausgebildet. Dr. Li Lee hat durch seine zurückhaltende Art und sein tiefgreifendes Verständnis der TCK dazu beigetragen, dass der Verein EFEXX e.V. ins Leben gerufen wurde, damit diese wertvollen Stile und das Wissen nicht verloren gehen.
Hier erinnern wir an Meister Li Lee mit der Trauernachricht, die wir damals publizierten.
TRAUERNACHRICHT
Am 23. Januar 2013 ist Dr. rer. nat. Li Lee von uns gegangen. Seine Familie und Schüler trauern um einen großartigen Menschen und außergewöhnlichen Kungfu-Meister.
Ein Nachruf.
Neben der großen Trauer, die wir in diesen Tagen spüren, ist es vor allem das Gefühl von unendlicher Dankbarkeit gegenüber unserem Lehrer das uns erfüllt.
Li Lee hatte einen außergewöhnlichen Charakter. Seine Art zu Sein und zu Lehren hat seine Umgebung nachhaltig geprägt.
Wenn wir Schüler über Li sprechen, so stellen wir fest, dass jeder von uns das Gefühl hat große Einsichten unter seiner Lehrerschaft erlangt zu haben. Er besaß die Eigenschaft bei seinen Schülern die eigenen Fähigkeiten, Interessen und Talente zu fördern, ohne ihnen seinen Willen oder seine Person aufzudrängen. Er gab seinen Schülern die Möglichkeit selbst zu erkennen, welche Kraft in den Bewegungen steckt, er ließ seine Schüler erkennen dass diese Bewegungen im Geist entstehen. Und er hob immer wieder die Einfachheit der Bewegungen hervor. Seine Hoffnung war, dass wir darin Neues erkennen, dies selbst verstehen und vertiefen.
Über seine Kampfkunst lernten wir bei ihm auch die theoretischen Bedeutungen kennen, und über diesen Weg auch vieles über die chinesischeund europäische Kultur und Denkweise, in denen Li beidermaßen bewandert war. Und vergleichen wir uns heute selbst mit unserer Anfangszeit im Training, so stellen wir fest, dass unser Charakter gefestigter, sicherer und selbstbewusster geworden ist.
Seine Meisterschaft zeigte sich nicht nur in seinem schier unerschöpflichen Wissen und Können über die traditionellen Kampfkünste und Kultur Chinas, sondern auch in seiner Umsetzung dessen in seinem eigenen Leben auf eine humanitäre Art. Trotz schwerer Erkrankung des Herzens über Jahre schaffte er es seinen Gemütszustand nicht negativ davon beeinflussen zu lassen. Er vermochte es sogar durch seine Heiterkeit, seinen Humor und Leichtigkeit seine Umgebung derart positiv zu beeinflussen, so dass die eigene Traurigkeit verflog und man immer Freude verspürte ihn zu sehen.
Li hat uns gelehrt, dass man im Kampf auf sich selbst verzichten muss. Der Weg des Kungfu Lernens ist selbst ein Prozess des ständig erweiterten Verzichts auf sich selbst. Dies hat man in Lis letzter Lebensphase in Vollendung sehen können. Er hatte nie Angst vor dem Sterben.
Im Unterricht hat Li einmal gesagt, dass er möchte, dass in seinem Garten nicht nur eine Blume blüht, sondern viele. Damit meinte er, dass er möglichst alle Schüler zu hohem Niveau bringen möchte. Es war sein Wunsch, dass dieses Wissen auch in Zukunft erhalten und weiter verbreitet wird.
Er hinterlässt eine große und treue Schülerschaft, die versuchen wird sein Wissen und Können zu bewahren und in seinem Sinne weiterzugeben.
Er wird uns in unseren Gedanken immer als Vorbild erhalten bleiben.
